Letztes Jahr haben Sie drei neue Mitglieder in den AVENA‑Stiftungsrat gewählt. Diese haben ihr Amt am 1. Januar 2024 angetreten. Zeit also, die drei neuen Stiftungsräte näher kennenzulernen!

>Bruno Chappuis, Senior Sports Rights Manager, Europäische Rundfunkunion


Warum wollten Sie Teil des Stiftungsrats werden?
Aufgrund meines Werdegangs in der beruflichen Vorsorge – ich habe unter anderem für PPCmetrics gearbeitet, ein Beratungsunternehmen für institutionelle und private Investoren – engagiere ich mich seit 2017 in der Pensionskasse der Europäischen Rundfunkunion. Als wir im September 2019 entschieden, uns AVENA anzuschliessen, wollte ich mich aktiv an der Stiftung beteiligen und meine Erfahrung einbringen. Und ich wollte, dass die Europäische Rundfunkunion (EBU) im Stiftungsrat repräsentiert ist. 

Welche Aufgaben haben Sie im Stiftungsrat?
Aufgrund meiner Tätigkeit bei der EBU wurde ich sofort für die Marketing- und Kommunikationskommission vorgeschlagen. Seit Mai bin ich Vorsitzender dieser Kommission, da mein Vorgänger François Pugliese den Vorsitz der Waadtländer Handels- und Industriekammer (CVCI) übernommen hat. Dank meiner langjährigen Erfahrung in der beruflichen Vorsorge konnte ich auch in der Anlagekommission Einsitz nehmen. Ausserdem bin ich in meiner Eigenschaft als Arbeitnehmervertreter Vize-Präsident des Stiftungsrats. 

Welche Herausforderungen erwarten Sie?
Ich sehe vor allem zwei Herausforderungen. Zum einen die Kommunikation. Die 2. Säule wurde von Spezialisten für Spezialisten entwickelt. Die Kommunikation rund um die 2. Säule ist daher sehr bzw. zu technisch. Wir müssen den Versicherten die Bedeutung der beruflichen Vorsorge vermitteln, indem wir unsere Kommunikation für alle zugänglich machen, z. B. durch die neuen Kommunikationskanäle. Es hat uns sehr überrascht, dass sich Anfang 2024 erst 25% der Versicherten mit der sicheren Online-Plattform von AVENA verbunden hatten. Wir haben in der Schweiz ein sehr solides 3-Säulen-System. Wir müssen unsere digitale Kommunikation weiter personalisieren und die Nachrichten individueller gestalten. Das ist wie bei der Verbreitung von Sportinhalten: Es reicht heute nicht mehr, eine Sportveranstaltung einfach zu übertragen. Man muss sie durch personalisierten Content in den sozialen Medien interaktiver gestalten. Die zweite Herausforderung hängt mit der ersten zusammen. Wir müssen das Vertrauen der Bevölkerung in das Vorsorgesystem stärken, indem wir transparent aufzeigen, wie solide es ist. Dafür müssen wir uns unbedingt weiter öffnen.

Wo sehen Sie AVENA in zehn Jahren?
Ich sehe sie als interkantonale, digitale Multiservice-Pensionskasse. Dadurch können wir nicht nur mehr Versicherte, sondern auch mehr Ressourcen und professionelle Kompetenzen mit digitaler Ausrichtung gewinnen. AVENA kann den Anspruch haben, ein wichtiger Vorsorge-Player in der Romandie und der gesamten Schweiz zu sein. Wir profitieren dabei von den vielfältigen Fachkompetenzen der BCV, die diese als Universalbank unter einem Dach vereint. Mit diesem zusätzlichen Know-how können wir den Erwartungen und Bedürfnissen der Versicherten gezielt entsprechen. Ich bin der Meinung, dass AVENA sich künftig nicht auf BVG-Dienstleistungen beschränken, sondern nach dem One-Stop-Shop-Prinzip als zentrale Anlaufstelle für diverse Vorsorgedienstleistungen fungieren wird. Ich denke hierbei unter anderem an die Finanz- und Steuerplanung. Will man die Versicherten wirklich einbinden, muss man ihnen eine komplette Vorsorgeberatung bieten.